Rheinstahl
Der Grundstein des Unternehmens wurde 1870 durch die Gründung der Société Anonyme Aciéries du Rhin in Paris durch Barthold Suermondt gelegt, die 1872 in Rheinische Stahlwerke umfirmierte. In Duisburg wurde 1884/1885 mit dem Bau eines Siemens-Martin-Stahlwerks und 1887/1888 zweier Hochöfen ein Integriertes Hüttenwerk errichtet, 1904 und 1908 werden ein vierter und fünfter Hochofen errichtet - die Roheisenerzeugung wird auf 400.000 t/a gesteigert. 1911/1912 werden durch den Kauf der Vereinigte Walz- und Röhrenwerke AG nochmals die Weiterverarbeitungskapazitäten erweitert - die Belegschaft wächst auf 11.697 Personen.
1922 fusioniert die Arenbergsche AG für Bergbau und Hüttenbetrieb mit der Zeche Prosper auf die Rheinischen Stahlwerke. 1924 wurde eine Interessengemeinschaft mit der I.G. Farben geschlossen. 1926 brachten die Rheinischen Stahlwerke Ihre Erzgruben und Stahlbetriebe in die Vereinigte Stahlwerke ein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg behielt die Rheinstahl die Rheinstahl Union Maschinen- und Stahlbau AG sowie Beteiligungen an der Ruhrstahl AG, der Rheinisch-Westfälische Eisen- und Stahlwerke AG in Essen sowie dem Bochumer Verein. Der Rheinstahl-Anteil an der IG Farben wurde durch die Entflechtung in eine Mehrheitsbeteiligung an der Firma Dynamit Nobel, die in der IG Farben aufgegangen war, umgewandelt. Diese Mehrheitsbeteiligung stieß Rheinstahl 1959 an Friedrich Flick ab. Der Konzern wurde 1952 durch die Übernahme der Hanomag und 1964 durch den Kauf der Kasseler Henschel-Werke nochmals bedeutend erweitert. Die LKW-Sparten der beiden Unternehmen wurden 1969 zur Hanomag-Henschel Fahrzeugwerke GmbH (HHF) fusioniert und 1971 von der Daimler-Benz AG übernommen. 1973 befand sich die Mehrheit der Anteile im Besitz der August Thyssen-Hütte AG. Die Weiterverabeitungs- und Maschinenbaubetriebe wurden in die Rheinstahl AG überführt, die Stahlerzeugung auf die August Thyssen-Hütte übertragen. Im Laufe des Jahres 1976 wurde der Name "Rheinstahl" dann aufgegeben und der gesamte Konzern unter dem neuen Markenzeichen, bestehend aus dem Rheinstahl-Bogen und dem Schriftzug Thyssen, zusammengefasst.
Bekannt wurde insbesondere die Rheinstahl Union Brückenbau AG, durch Bauwerke wie den Assuan-Staudamm in Ägypten und die Zoobrücke in Köln.*